Ist Wohneigentum unerschwinglich

Die kalkulatorische Tragbarkeit wird beim Erwerb von Wohneigentum zu einer immer schwierig zu nehmenden Hürde. Indessen können höhere Eigenmittel, zum Beispiel in Form vorbezogener Vorsorgegelder, die Tragbarkeitsproblematik reduzieren.

 

Die Kalkulatorische Tragbarkeit als hohe Hürde

Die starken Preisanstiege der letzten beiden Jahrzehnte rücken Wohneigentum für eine zunehmende Anzahl Haushalte ausser Reichweite. Die grosse Herausforderung heisst kalkulatorische Tragbarkeit, die den regulatorischen Anforderungen genügen muss, wobei bei der Finanzierung von Wohneigentum mit einem langfristeigen nachhaltigen Zinssatz und nicht mit den derzeit sehr tiefen tatsächlichen Hypothekarzinsen gerechnet wird.

Zwei von drei Objekten sind nicht mehr tragbar

Für einen Haushalt mit mittlerem Einkommen sind bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 5% und einer 80%-Fremdfinanzierung nur noch 34% der schweizweit inserierten Objekte mit vier und mehr Zimmern tragbar. Eigentumswohnungen schneiden dabei mit 42% besser ab als Einfamilienhäuser mit 26%. Zum Vergleich: Ende 2008 65% der inserierten Eigentumswohnungen und 43% der Einfamilienhäuser für einen Haushalt mit mittlerem Einkommens tragbar.

Vor allem Neubauten nicht mehr tragbar

Die Entwicklung zeigt die jüngste Verschärfung der Problematik jedoch nur bedingt. Die Seitwärtsbewegung beim Anteil tragbarer Objekte in den letzten Jahren kann nicht auf ein konstantes Preisniveau zurückgeführt werden. Vielmehr dürften vermehrt ältere und damit günstigere Objekte sowie Objekte ausserhalb der teuren Lagen inseriert worden sein. Hinzu kommt, dass Neubauten nicht in die Berechnung einfliessen. Die in der Regel teureren Neubauten werden zumeist nicht oder dann nur summarisch inseriert (Sammelinserate), weswegen hier keine Auswertung möglich ist. Folglich wir die Grössenordnung der Tragbarkeitsproblematik sogar noch unterschätzt. 

Zu teure zentrale Lagen 

In den Kantonen Zürich und Zug, in der Genferseeregion sowie rund um Basel und Luzern sind für Haushalte mittlerer Einkommens bei einer Fremdfinanzierung von 80% heute kaum noch Objekte Tragbar. Der Anteil tragbarer Objekte liegt beispielsweise in der an Zürich angrenzenden Region Glattal bei 7.8%. Ähnlich präsentiert sich die Situation am Genfersee in der Nyon (3.7%) oder in der Region unteres Baselbiet (13.7%). Anders ist die Situation dagegen in grossen Teilen des Mittellands: Für einen Haushalt mit mittlerem Einkommen sind in der Region Aarau etwa immer noch 40.3% und in der Region Olten sogar noch 62.2% aller inserierten Objekte tragbar. 

Quelle Credit Suisse